Brucker Wasserretter auf der Kieler Woche
Unser Kamerad Johannes Fisch hat uns einen Bericht zu seinen Erlebnissen bei der Kieler Woche zukommen lassen.
Wir schreiben den 17. Juni 2016. Der Wecker geht um Punkt 06:00 Uhr, und das obwohl wir heute Frei haben. Jetzt stellt sich natürlich die Frage wer "Wir" sind und zu welchem Zweck jemand an seinem freien Tag zu solchen ( für Langschläfer) unchristlichen Zeiten aufsteht. Nun... Zuerst zu der Frage wer wir sind. Unsere Truppe setzt sich aus den Ortsgruppen Fürstenfeldbruck und Germering zusammen. Aus Fürstenfeldbruck sind meine Wenigkeit und Alex Syring vertreten. Die Germeringer sind uns jedoch zahlenmäßig überlegen. Es sind Julia Huber, Dominik Matern, Florian Schuler, Mirko Riedel, Philipp Klose und Jana-Elena Clausen zusammen.
Das Ziel unserer Reise ist die Kieler Woche.
Jedoch nicht um sich 9 Tage lang dem übermäßigen Alkoholkonsum hinzugeben, sondern um Menschenleben zu schützen und hilfsbedürftigen Menschen unsere professionelle Ausbildung als Wasserretter, Sanitäter oder Bootsführer zu Gute kommen zu lassen.
Richtig gehört! Wir sind dienstlich unterwegs, um unseren Kameraden von der Kieler Wasserwacht bei dem Absichern der Segelregatten und deren Zuschauer, im Rahmen der Kieler Woche, tatkräftigen Beistand zu leisten.
Doch bevor es soweit war und wir uns in Motorrettungsbooten, als Sanitäter oder ähnlichem verdingen konnten lag eine 12 Stündige Anreise vor uns, welche das frühe Aufstehen begründete und aufgrund der vielen Staus durchaus als nervenaufreibend bezeichnet werden konnte.
Doch diese Hürde, die sich durch ganz Deutschland zog, wurde mit viel Durchhaltevermögen und Humor gemeistert. Noch am selben Abend wurden Regenkombis von der Wasserwacht Kiel ausgegeben und ein kurzes Helfermeeting abgehalten. Somit fielen wir dann letztendlich auch in unsere Betten die sich in Mannschaftszelten befanden.
Als der nächste Tag anbrach war es endlich soweit. Je nach Dienstplan ging es für Einige raus auf die Ostsee um Segler abzusichern. Diese Arbeit beinhaltete das Begleiten von Wettrennen zwischen den verschiedenen Segelklassen um sicherzustellen, dass, sollte ein Segelboot kentern, den Seglern keine ernsthafte Gefahr durch das Ertrinken im Wasser drohte. Die Anderen wurden auch je nach Plan als Sanitäter oder als Wachpersonal an Verschiedenen Wachstationen im Umkreis verteilt. Der Sanitätsdienst sah vor Menschen, die gesundheitliche Probleme hatten, zu helfen. Der Wachdienst ist im Allgemeinen mit unserem eigenen Wachdienst vergleichbar nur dass man ein Binnengewässer durch die offene See und Liegewiesen durch Strand ersetzt hat.
Und so ging die Kieler Woche mit viel Spaß, neuen Freundschaften und aufregenden Diensten rasend schnell wieder zu Ende. Das Wetter welches durchgehend trocken und warm war trug maßgeblich dazu bei. Kleine Schauer konnten natürlich niemanden das Gemüt verhageln. Des Weiteren waren Gott sei Dank keine großen Zwischenfälle zu verzeichnen.
Zusammengefasst war es ein sehr erfolgreiches und spannendes Erlebnis welches jeder Vollblutwasserwachtler zumindest einmal im Leben hautnah miterleben muss.