Wasserretter Ausbildung 2016
Der folgende Bericht zur Wasserretterausbildung stammt von unserer Kameradin Laura. Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung an die acht neuen Wasserretter im Landkreis und an dieser Stelle besonders an die drei Kameradinnen und den einen Kameraden von der Brucker Wasserwacht, Laura, Sani, Melli und Noah.
Am Samstag den 8. Oktober 2016 begann unsere Wasserretter Ausbildung am Germeringer See. Um 9 Uhr fanden wir uns dort mit den Teilnehmern aus Olching und Germering ein. Am Vormittag war der theoretische Teil des Tages in dem wir die Zusammensetzung der Wasserwacht in ihre verschiedenen Bezirke, die Einsatztaktik im Einsatzfall und die Psychosoziale Notfallversorgung kurz PSNV besprochen haben. Nach dem Mittagessen zogen wir alle unsere persönliche Schutzausrüstung (PSA) an und begaben uns ins Wasser. Dort praktizierten wir zum Einen das Absuchen von größeren Flächen in Form einer Schnorchelkette, erste Versuche des Wurfsackwerfens und Rettung eines Tauchers in Not. Ebenfalls spielten wir Übungsszenarien durch, in denen eine Vermisstensuche eines Kindes, eine Rettung einer bewusstlosen Person von der Badeinsel und die Reanimation an Übungspuppen beinhaltet waren. Leider hatten wir kein Glück mit dem Wetter, da es regnete und die Wassertemperatur höher als die an Land war. Nachdem alle wieder umgezogen und aufgewärmt waren begaben wir uns um 17 Uhr auf den Heimweg.
Am Sonntag den 9. Oktober trafen wir uns wieder um 9 Uhr aber dieses Mal in Grafrath an der Amper. Nach kurzer Theorie über die Gefahren und verschiedenen Zonen im Fließgewässer und die Berechnung der Fließgeschwindigkeit der Amper hieß es auch schon umziehen und ab ins Wasser. Um den Kreislauf in Schwung zu bekommen übten wir gegen die Strömung ans andere Ufer zu schwimmen so wie treibende Personen mit Hilfe des Wurfsacks und der Kontaktrettung aus dem Wasser zu retten. Da noch Schwierigkeiten beim Wurfsackwerfen vorhanden waren, praktizierten wir dies erst an Land und schließlich im Fluss. Nach dem Mittagessen wateten wir durch die Amper, um so Personen vom anderen Flussufer oder dem Kiesbett inmitten der Amper zu transportieren und anschließend medizinisch zu versorgen. Dabei wurde abermals die Reanimation und der Umgang mit dem Defibrilator wiederholt. Essentiell wichtig war dabei die gemeinsame Arbeit und Kommunikation im Team, die sehr gut funktioniert hat. Nach einer kurzen Besprechung ging es um ca. 16:30 für alle wieder zurück nach Hause.
Eine Woche später am Samstag den 15. Oktober waren wir an unserem Heimatssee dem Pucher Meer in Fürstenfeldbruck. Nachdem wir die Bootsrettung und allgemeine Dinge über das Boot geklärt, das Olchinger und die beiden Brucker Rettungsboote angeschaut und erklärt bekommen haben, setzten wir das gelernte in die Praxis um. Ob mit Spineboard oder ohne, über die Bugklappe oder die Seite des Bootes alle Personen wurden erfolgreich ins Boot und anschließend an Land gebracht. Auch das ins Boot gelangen der einzelnen Einsatzkräfte ist schwieriger als es ausschaut doch mit Teamarbeit war auch das kein Problem. Zur Stärkung gab es zu Mittag Pizza, damit danach alle wieder bereit waren um weitere Übungsszenarien durchzuführen. Dabei handelte es sich um das an Land bringen und die dortige medizinische Versorgung einer untergehenden Person im Wasser, einen Kreislaufkollaps mit anschließender Reanimation an der Puppe und einer Vermisstensuche eines Kindes das ebenfalls danach reanimiert werden musste. Danach folgte nochmals eine kurze Theorieeinheit über thermische Schäden am menschlichen Körper wie Verbrennung, Unterkühlung und Erfrierung. Damit wurde der Tag beendet und wir konnten die letzten Sonnenstrahlen des schönen Herbsttages noch genießen als wir um 17:30 nach Hause fuhren.
Am Sonntag den 16. Oktober, unserem letzten Ausbildungstag, trafen wir uns wie an den anderen Tagen wiederum um 9 Uhr. Um alle Seen im Landkreis kennen zu lernen waren wir an diesem Tag am Mammendorfer See. Als ersten Punkt des Tages besprachen und praktizierten wir die Reanimation von Kindern und Säuglingen, die anders als die an erwachsenen Menschen funktioniert. Danach ging es um die Schnelleinsatzgruppe (SEG), deren Funktion, Aufgaben und Materialien. Ebenfalls betrachteten wir die verschiedenen Einsatzlagen und die im Zuge dessen die Alarmierung der Einsatzkräfte. Nach dem Mittagessen, einer selbstgemachten Suppe von einem der Teilnehmer, betrachteten wir die Aufgaben bei Hochwassernotfällen. Darauf folgten Fallbeispiele in denen die Position des Einsatzleiters geübt wurde. Dabei musste jeweils einer des Teams die Situation beurteilen und daraufhin seine Leute einweisen was sie zu tun haben. Es handelte sich um ein vermisstes Kind, dass durch Suchtrupps im Wasser und an Land gesucht, schließlich gefunden und medizinisch versorgt wurde. Die Teamfähigkeit war dadurch wieder gefordert und funktionierte wie auch in den Tagen davor problemlos. Der ebenfalls sonnige Herbsttag wurde somit um ca. 17 Uhr beendet und alle verabschiedeten sich bis in 2 Wochen zur Praxis und Theorieprüfung am Olchinger See.
Am Samstag den 29. Oktober fanden wir uns zur Theorie und Praxis Prüfung am Olchinger See ein. Nachdem der Theorietest geschrieben und alle fertig ausgerüstet waren, ging es zur Amper und dem dortigen ersten Teil der Praktischen Prüfung. Es gab zwei Teams mit jeweils 4 Leuten, die 2 Szenarien durchgespielt haben, dabei war jeweils einer der Gruppen der Truppleiter und koordinierte die Anderen. Als diese erfolgreich absolviert waren, begaben sich alle wieder zurück an den Olchinger See um den zweiten Teil der Prüfung zu bestreiten. Dabei wurden die Techniken zum Retten mit dem Boot und den Rettungsbrettern sowie die Reanimation an Puppen erfordert. Zum Abschluss gab es noch eine gemeinsame Übung um den Ernstfall (SEG-Einsätze) durch zu spielen. Auch dabei funktionierte die Arbeit im Team sehr gut und schließlich bekamen wir die erfreuliche Nachricht, dass alle die Prüfung zum Wasserretter bestanden haben. Zufrieden fuhren schließlich alle Teilnehmer des Kurses, Ausbilder und sonstige Helfer wieder zurück nach Hause.